Künstlerische Wahrnehmungen - TheoArt-komparativ

Haas Claudia

"People are People" - Bilderserie mit einleitendem Text

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Jestl Alfons

Gedichte

Durchdringen

nach osten schauen

meine gebete

in den händen leite

ich flächig

tragend die sonne

heute durchdringt

kein hund die nebel

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Knapp Hans

Irritation

Ein Installationsprojekt in verschiedenen Ausführungen, 1994–2014

Bilder und Geschichten, auf welche ich mit diesem Projekt reagiere:

  1. Die Anbetung des Lammes, Deckenfresko von Paul Troger, 1750, Dom zu Brixen.
  2. Genesis 22 und christliche Deutungen des Abraham-Opfers, welche eine Verbindung zur Leidensgeschichte Jesu herstellen.
  3. Jesus am Kreuz, allgegenwärtig.

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Schlattner Eginald

Verwinkelte Weihnachten

Offenlegung

Von Weihnachten zu Weihnachten

Nein, schon Weihnachten war diesmal anders als das vorige. Dann erst, was sich weiter während der zwölf geheiligten Nächte von Heilig Abend 1944 bis zu den Heiligen drei Königen an Zeichen der Zeit kundtat. Und was darauf in der Epiphaniaszeit 1945 bis zum 13. Januar unsere Welt heimsuchte an Erscheinungen, das war wie eine Wahnwelt.

Weihnachten 1943, im Jahr davor, das ja, das konnte sich sehen lassen. Da hatten wir am Christabend zwei deutsche Offiziere zu Gast, von der Lehrtruppe in Fogarasch, Major Theato mit schwarzem Monokel und Dr. Kimmi mit dem schwarzen Handschuh. Ich war im siebten Himmel, der ich als Pimpf auf den Führer vereidigt worden war. Ich wollte die Kluft anziehen, Braunhemd mit allem Drum und Dran an Siegesrunen und Hakenkreuz. Was mein Vater verhinderte. Sowieso wollte er mich zu den Übungen der DJ.-Horde in Tirolertracht schicken. Gott bewahre! Die Heilhitlertante Sarah vereitelte das Ungemach. – Die Herren schenkten der Mutter den Gedichtband Ein Mensch von Eugen Roth. Dem Vater einen echten Champagner, Frankreich, der Erbfeind, war ja in deutscher Hand. Uns Kindern schenkten sie nichts. Wir waren trotzdem glücklich. Fest glaubten wir Knaben an den Endsieg.

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Seewald Susanne

Heimsehnen

Vorwort

Susanne Seewald schenkt uns sprachträumend und traumsprechend ihr neues Buch. Es ist ein Echolot. Hierzu lädt sie Gäste ein, wie Jandl, ihren wohl ergiebigsten Dialogpartner, Buber, Hesse, Kothgasser, Sedmak, Schmid, Türcke.
Heimat sehen und sich nach Heimat sehnen: Ersteres tat Mose. Er durfte aus der „Enge“ (aus Ägypten) in das „Gelobte Land“ führen, es selbst aber nicht sehen. Seine Sehnsucht endete tödlich infolge der Übersiedelung in eine andere Heimat, in eine ewige. Er überlebte mit dem letzten irdischen Blick, dem Blick in das Gelobte Land von Milch und Honig. Eigentlich war es sein zweites Überleben.
Das erste? Nun, er war ja der, der in einem Körbchen als Kindlein „gestrandet“ und aufgefunden war. Das war sein erstes Überleben. Ist „Heimat sehen“ im sich nach Heimat Sehnen eine Überlebenskunst?
Jean Améry sah die Ambivalenz „Heimat“ als Exilant in Brüssel. Heimatlich haben sie gesprochen, heimeliges Deutsch, sie, die auf ihren Kappen den SSTotenkopf trugen ... und auf der Suche nach Untergetauchten waren.

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Peter Stöger

... Inmitten

Wo soll das sein? Für manche ist es das Labyrinth von Chartres, für manche sind es Facebook-Seiten.

Jede/r wird seine eigenen Fragen stellen und, mag sein, Antworten finden, dichten, malen, träumen …

Die Synagoge

Kainsmalig
Abel verloren

Gebetszerrissen
Mantel verloren

Mauerzerstaubt
Buch verloren

Stimmzerbruch
Welt verloren

(in Erinnerung an die Synagoge von Drohobytsch)

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Stöger Peter

F(r)eindlich

Freundlich wie feindlich begegnet einem oft das Leben.

An der Ambivalenz dieser Spur entlang gruppieren sich die folgenden Gedichte.

Sie legen zwischenmenschliche Kippvarianten frei, die erschrecken.

Vertreten

Bei schneekaltem Lachen
Siegel verloren

Bei eisheißem Charme
Buffet gestanden

Bei flockwirrem Saus
Pfützen getreten

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Wanitschek Margaritha

Illustrationen

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