Bildungsfragen - TheoArt-komparativ

Bildungsfragen

Adorno, Th.W., Erziehung zur Mündigkeit. Frankfurt a.M. 2015.

Adorno, Th.W., Philosophie und Gesellschaft. Fünf Essays. Stuttgart 1984.

Al-Khalili, J., Im Haus der Weisheit. Die arabischen Wissenschaften als Fundament unserer Kultur. Frankfurt a.M. 2013.

Anderson, B., Imagined Communications. Reflections on the Origin and Spread of Nationalism. London 2016.

Auerbach, E., Philologie der Weltliteratur. Sechs Versuche über Stil und Wirklichkeitswahrnehmung. Frankfurt a.M. 1992.

Avanessian, A. – Hennig, A., Metanoia. Spekulative Ontologie der Sprache. Berlin 2014.

Avanessian, A., Ethik des Wissens – Poetik der Existenz. Berlin 2015.

Bachtin, Michail M., Literatur und Lachkultur. Zur Romantheorie und Lachkultur. München 1985. [1929]

Baggini, Ich denke, also will ich. Eine Philosophie des freien Willens. München 2017.

Barthes, R., Kritik und Wahrheit. Frankfurt a.M. 1967.

Barthes, R., Im Reich der Zeichen. Frankfurt a.M. 1981.

Barthes, R., S/Z. Frankfurt a.M. 2012.

Barthes, R., Mythen des Alltags. Frankfurt a.M. 2016.

Beller, S., Antisemitism, A Very Short Introduction. Oxford 2007.

Buber, M., Reden über Erziehung: Rede über das Erzieherische. Bildung und Weltanschauung. Über Charaktererziehung. München 2005.

Butler, J., Kritik, Dissens, Disziplinarität. Zürich 2011.

Cassirer, E., Zur Logik der Kulturwissenschaften. Hamburg 2011.

Derrida, J., Schibboleth. Graz 1986.

Derrida, Chora. Wien 1990.

Derrida, J., Die différance. Ausgewählte Texte. Hg. P. Engelmann. Stuttgart 2004.

Derrida, J., Die unbedingte Universität. Frankfurt a.M. 2015.

Dillon, B., Essayism. London 2017.

“It seems Schlegel already knew this: ‘Most thoughts are only the profiles of thoughts. They have to be turned around and synthesized with their antipodes. This is how many philosophical works acquire a considerable interest they would otherwise have lacked.’ In other words, the force and unity of a fragmentary work are precisely the result of struggle and disparities between the parts. To follow Adornos instructions and properly say what you wanted to say may also mean (as Adorno well knows) allowing your text, allowing yourself, to say many contradictory things at once.” (S. 72f)

Diner, D., Aufklärungen. Wege in die Moderne. Stuttgart 2017.

Domsgen, M., Schluß, H., Spenn, M. (Hg.), Was gehen uns „die anderen“ an? Schule und Religion in der Säkularität. Göttingen 2012.

Dreyfus, H. – Kelly, S.D., Alles, was leuchtet. Wie große Literatur den Sinn des Lebens erklärt. Berlin 2015.

Dürr, H.-P., Warum es ums Ganze geht. Neues Denken für eine Welt im Umbruch. Frankfurt a.M. 2016.

Dubuffet, J., Wider eine vergiftende Kultur. In: Schriften. Bd. 2. Hg. A. Franzke. Bern 1992.

Eagleton, T., Was ist Kultur? Eine Einführung. München 2001.

Feyerabend, P., Über Erkenntnis. Zwei Dialoge. Frankfurt a.M. 1992.

Freely, J. Platon in Bagdad. Wie das Wissen der Antike nach Europa kam. Stuttgart 2012.

Freely, J., Aristoteles in Oxford. Wie das finstere Mittelalter die moderne Wissenschaft begründete. Stuttgart 2014.

Frye, N., Analyse der Literaturkritik. Stuttgart 1964.

Frye, N., The Educated Imagination. Bloomington 1964.

Fukuyama, F., Der Konflikt der Kulturen. Wer gewinnt den Kampf um die wirtschaftliche Zukunft. München 1997.

Gmeiner, P., Derrida ist nicht zu Hause. Begegnungen mit Abwesenden. Nachwort v. M. Beyer. Hamburg 2013.

Greenblatt, S., Der Tyrann. Shakespears Machtkunde für das 21. Jahrhundert. München 2018.

Groebner, V., Wissenschaftssprache. Eine Gebrauchsanweisung. Konstanz 2012.

Gruschka, A., Erziehen heißt verstehen lernen. Ein Plädoyer für guten Unterricht. Ditzingen 2019.

Guardini, R., Das Ende der Neuzeit. Die Macht. Mainz 1986.

Guardini, R., „Damit Europa werde…“. Wirklichkeit und Aufgabe eines zusammenwachsenden Kontinents. Mainz 2003.

Harari, Y.N., Homo Deus. Eine Geschichte von Morgen. München 2017.

Horst, J.-Ch. [u.a.], [Unbedingte Universitäten] Was passiert? Stellungnahmen zur Lage der Universität. Mit Beiträgen v. J. Butler, W. Ette u.a. Zürich 2010.

„An der Universität ist der Ort des wissenschaftlichen ‚Gesprächs über Gespräche‘ die Lehre. Man kann wohl die Faustregel aufstellen, dass man sich so lange um die Geisteswissenschaften an einer Hochschule keine ernsthaften Sorgen zu machen braucht, so lange ihre Lehre Strahlkraft besitzt. Charismatische und engagierte Dozentinnen sind dabei wohl unverzichtbar. Gleichzeitig sind die Lehrenden vor allem als Initial und Katalysator der gemeinsamen Arbeit von Nutzen, die außerhalb der offiziellen Lehre stattfindet. Wenn sie in einen kommunikativen Raum hineingesprochen sind, können Vorlesungen zu einer elektrisierenden Erfahrung werden. Das ändert aber nichts daran, dass die ‚ungeschriebene Lehre‘ an der Universität ihren Ort häufig in Arbeitsgruppen, Lesekreisen und Projektzusammenschlüssen hat, die unterhalb der Curricula entstehen und die jene unterstützend begleiten oder streitbar kontrapunktieren. Unter dieser Voraussetzung – und unter dieser Voraussetzung allein – kann ein geisteswissenschaftliches Studium das Glück geistiger Erfahrung vermitteln, das zuletzt doch das einzige ist, was für seine ungewissen Berufsaussichten entschädigen kann.“ (S. 73f [W. Ette, Gespräch über Gespräche. Die Geisteswissenschaft und die Universität])

Horst, J.-Ch. [u.a.], [Unbedingte Universitäten] Was ist Universität? Texte und Positionen zu einer Idee. Mit Beiträgen v. G. Deleuze, R. Barthes u.a. Zürich 2010.

„Der Erfolg einer Forschung – vor allem einer textuellen – beruht nicht auf ihrem ‚Resultat‘, ein trügerischer Begriff, sondern auf der reflexiven Natur ihrer Äußerung; in jedem Augenblick ihres Fortgangs kann die Forschung die Sprache auf sich selbst zurückwenden und somit die Unaufrichtigkeit des Wissenschaftlers zurückdrängen: mit einem Wort, den Autor und den Leser verlagern. Nun werden bekanntlich die Arbeiten von Studenten kaum veröffentlicht, die Dissertation ist im Grunde ein verdrängter Diskurs. Indem wir erste Forschungsarbeiten in Bruchstücken veröffentlichen, hoffen wir diese Verdrängung zu bekämpfen; dergestalt befreien wollen wir nicht nur den Autor des Artikels, sondern auch dessen Leser, ist doch der Leser (und insbesondere der Zeitschriftenleser) ebenfalls in die Unterteilung der Fachsprachen einbezogen. Die Forschung darf nicht mehr diese knausrige Arbeit sein, die sich entweder im ‚Bewusstsein‘ des Forschers abspielt (eine schmerzhafte, autistische Form des Monologs) oder im armseligen Hin und Her, das den ‚Leiter‘ einer Forschung zu deren einzigem Leser macht.“ (S. 341 [R. Barthes, Junge Forscher])

Huntington, S.P., Kampf der Kulturen. Die Neugestaltung der Weltpolitik im 21. Jahrhundert. Wien 1996.

Jahoda, M. [u.a.]., Die Arbeitslosen von Marienthal. Ein soziographischer Versuch. Frankfurt 2015 [Leipzig 1933].

Kandel, E., Auf der Suche nach dem Gedächtnis. Die Entstehung einer neuen Wissenschaft des Geistes. München 2006.

Kittler, F., Philosophien der Literatur. Berliner Vorlesung 2002. Berlin 2013.

„Alles Denken und Philosophieren seit Aristoteles bis mindestens zu Hegel wird im Atem gehalten von der einmaligen Tatsache, dass es Homers ‚Ilias‘ und Homers ‚Odyssee‘ einst gegeben hat und noch heute zu lesen gibt.“

Klaasen, N. – Zimmermann, J., The Passionate Intellect. Incarnational Humanism and the Future of University Education. Michigan 2006.

Krastev, I., Europadämmerung. Ein Essay. Berlin 2017.

Liessmann, K. (Hg.), Grundbegriffe europäischer Geistesgeschichte. Wien 2009.

Livio, M., Ist Gott ein Mathematiker? Warum das Buch der Natur in der Sprache der Mathematik geschrieben ist. München 2016.

Macey, D., The Penguin Dictionary of CRITCAL THEORY. London 2001.

Marquard, O., Apologie des Zufälligen. Philosophische Studien. Stuttgart 1986.

McLuhan, M. – Fiore, Q., Das Medium ist die Massage. Ein Inventar medialer Effekte. Stuttgart 2011. [1967]

„Das Medium oder der Prozess unserer Zeit – die elektronische Technologie – verändert die Form und Struktur sozialer Beziehungsmuster und alle Aspekte unseres Privatlebens. […] Gesellschaften wurden schon immer stärker von der Natur der Medien geprägt, mit denen Menschen kommunizieren, als vom Inhalt der Kommunikation.  […] Ohne Kenntnis der Wirkungsweise von Medien ist es unmöglich, Prozesse des sozialen und kulturellen Wandels zu verstehen. – Die alte Schule der Beobachtung ist heute bedeutungslos, denn sie basiert auf psychologischen Reaktionen und Konzepten, die unter dem Einfluss einer früheren Technologie – der Mechanisierung – entstanden sind. – In Zeiten bedeutender technologischer und kultureller Umbrüche entstehen unweigerlich große Verwirrung und ein Gefühl tiefer Verzweiflung. Wir leben vor allem deswegen im ‚Zeitalter der Angst‘, weil wir versuchen, die Aufgaben von heute mit den Mitteln und Methoden von gestern zu bewältigen. – Die Jugend findet sich in der gegenwärtigen Umwelt, dem elektronischen Drama, instinktiv zurecht. Ihre Erlebniswelt ist mythisch und voller Tiefe. Darin liegt der Grund für die große Entfremdung der Generationen.“ (S. 8f)

Masschelein, J. – Simons, M., Jenseits der Exzellenz. Eine kleine Morphologie der Welt-Universität. Zürich 2010.

„‘Wir sind kein Humankapital!‘ Dieser Slogan des studentischen Protests ist eine ungewöhnliche politische Äußerung. Sie zeigt einen Augenblick kollektiver De-Identifizierung an. […] Auch wenn er politisch suspekt und theoretisch kompromittiert ist, scheinen manche Erfahrungen nur in einem Begriff zur Sprache zu kommen: Ausbeutung. Der Ausdruck ‚Studierende‘ ist ein Synonym geworden für ausbeutbare Ressourcen, mobilisierte Potentiale, Investitionsobjekte, Garanten der Wettbewerbsfähigkeit eines Landes oder, in Hinblick auf den eventuell ungehorsamen Bestandteil des Humankapitals, zu verführende Kunden. Ihre De-Identifikation ist zugleich auch eine Affirmation: ‚Wir sind Studierende!‘ Entgegen den lange schon zu hörenden Klagen der Professoren und aller anderen Dauerbewohner der Institution Universität sind es möglicherweise die Studierenden, die wirklich erfahren, was derzeit mit uns und durch uns geschieht. Zu klagen ist vielen Professoren zur zweiten Natur geworden. Als würde ihr Exzellenzstreben erträglicher durch Widerstand an den Rändern, die Erinnerung an die guten alten akademischen Werte und die zeremonielle Kritik an Politik und Verwaltung. […] Und die Studierenden werden die Opfer dieser Lebensart: die Opfer des kalten Krieges im Namen der Exzellenz, der täglichen Keilereien im Kampf um Talente und Humankapital und des Innovationswettstreits des akademischen Unternehmertums.“ (S. 9f)

Masschelein, J. – Simons, M., Globale Immunität oder Eine kleine Kartographie des europäischen Bildungsraums. Zürich 2012.

Mollenhauer, K., Über vergessene Zusammenhänge. Über Kultur und Erziehung. Weinheim 2008.

Mortimer, I., Zeiten der Erkenntnis. Wie uns die großen historischen Veränderungen bis heute prägen. München 2017 (engl. Centuries of Change. London 2014).

Nagel, Th., Was bedeutet das alles? Eine ganz kurze Einführung in die Philosophie. Stuttgart 1987.

Nagel, Th, Geist und Kosmos. Warum die neodarwinistische Konzeption der Natur so gut wie sicher falsch ist. Berlin 2016.

Nitsch, H., Das Sein: Zur Theorie des Orgien Mysterien Theaters. 3 Bde. Wien 2009.

Ortega y Gasset, J., Aufstand der Massen. Nachwort v. M. Stürmer. Stuttgart, o.J. [1930].

Ötsch, W. – Horaczek, N., Populismus für Anfänger. Anleitung zur Volksverführung. Frankfurt a.M. 2017.

Ordine, N., Von der Nützlichkeit des Unnützen. Warum Philosophie und Literatur lebenswichtig sind. Mit einem Beitrag von A. Flexner. Berlin 2014.

Popper, K., Alles Leben ist Problemlösen. Über Erkenntnis, Geschichte und Politik. München 2002.

Popper, K., Auf der Suche nach einer besseren Welt. Vorträge und Aufsätze aus dreißig Jahren. München 2015.

„Obgleich es im Allgemeinen zutrifft, dass wir nur solche Tatsachen auswählen, die mit irgendeiner vorgefassten Theorie zusammenhängen,  so stimmt es doch nicht, dass wir nur solche Tatsachen auswählen, die die Theorie bestätigen oder die sie gleichsam wiederholen. – Die Methode der Wissenschaft besteht vielmehr darin, dass man sich nach Tatsachen umsieht, die zur Widerlegung der Theorie dienen könnten. Diesen Vorgang nennen wir die Überprüfung der Theorie – wir sehen nach, ob die Theorie nicht einen Fehler enthält. Zugegeben, dass die Tatsachen im Hinblick auf die Theorie ausgewählt werden, und zugegeben, dass sie die Theorie bestätigen: Wenn die Theorie den Überprüfungen, den Widerlegungsversuchen standhält, so ist sie jedenfalls mehr als eine leere Wiederholung einer vorgefassten Meinung. Denn sie bestätigen die Theorie nur dann, wenn sie das Ergebnis erfolgloser Versuche sind, deren Voraussetzungen als  ungültig zu erweisen, und wenn sie daher ein sprechendes Zeugnis zugunsten der Theorie ablegen. Es ist also meiner Meinung nach die Möglichkeit, sie zu widerlegen, ihre Falsifizierbarkeit, die die Möglichkeit einer Überprüfung einer Theorie und damit ihre Wissenschaftlichkeit bestimmt. Und die Tatsache, dass alle Prüfungen einer Theorie Versuche zur Widerlegung von Voraussagen sind, die mit ihrer Hilfe abgeleitet wurden, diese Tatsache ist der Schlüssel zur wissenschaftlichen Methode. Diese Auffassung von der wissenschaftlichen Methode wird durch die Geschichte der Wissenschaften bestätigt, die uns zeigt, dass wissenschaftliche Theorien oft durch Experimente verworfen werden und dass die Verwerfung von Theorien das Vehikel des wissenschaftlichen Fortschritts ist. Deshalb kann also die Behauptung der Zirkelhaftigkeit der Wissenschaft nicht aufrechterhalten werden.“  (S. 174f)

Prado, P., Das Prinzip Universität (als unbedingtes Recht auf Kritik). Ein in die Universität verirrter Poet (Wittgenstein und die Erfindung der ‚Non-Lectures‘). Zürich 2010.

„Es gibt keine Universität ohne einen ersten grundlegenden Bezug zu einem Prinzip von Unabhängigkeit. Wir meinen hier das Prinzip der Unabhängigkeit des Denkens, der Freiheit des Geistes, der autonomia genannt wird.“ (S. 8)

„Was die Lehre angeht: denn diese Frage wird in den Diskussionen heute größtenteils von anderen Fragen in den Hintergrund gedrängt. Dieses Ausklammern ist der Tatsache geschuldet, dass das aktuelle Universitätssystem dazu neigt, Lehre und Forschung voneinander zu trennen und (verstärkt noch durch die jüngsten Reformen) einander gegenüberzustellen, was den enseignant-cherceur [Universitätsangehöriger mit einem Lehr- und Forschungsauftrag] dazu zwingt, einen Bereich zu Lasten des anderen zu privilegieren – in diesem Fall vor allem die Forschung, da dort die ‚Evaluation‘ seiner Karriere vonstattengeht. (Dies erinnert an Schopenhauers Unterscheidung zwischen denen, die für die Lehre leben, und denen, die von der Lehre leben …).“ (S. 31)

Rorty, R., Der Spiegel der Natur: Eine Kritik der Philosophie. Frankfurt a.M. 1987.

„Da das Wort ‚Erziehung‘ zu flach klingt und ‚Erbauung‘ zu überschwänglich, möchte ich diesem Projekt – der Suche nach neuen, besseren, interessanteren und ergebnisreicheren Beschreibungsweisen – den Titel ‚Bildung‘ geben. Das Unternehmen, (uns und andere) zu bilden, kann in der hermeneutischen Tätigkeit bestehen, Verbindungen zwischen unserer eigenen Kultur und irgendeiner exotischen Epoche oder Geschichtsepoche herzustellen oder zwischen unserem eigenen Fach und einer anderen Disziplin, die mit einem inkommensurablen Vokabular […] Ziele zu verfolgen scheint. Oder es kann in der ‚poetischen‘ Tätigkeit bestehen, sich solche neuen Ziele, eine neue Terminologie oder neue Disziplinen auszudenken, an die sich dann sozusagen das Gegenteil von Hermeneutik anschließt: die Reinterpretation unserer vertrauten Umwelt in der noch unvertrauten Begrifflichkeit unserer Innovationen.“ (S. 390)

Rosa, H., Resonanz. Eine Soziologie der Weltbeziehung. Berlin 2016.

Rosa, H. – Endres, W., Resonanzpädagogik. Wenn es im Klassenzimmer knistert. Weinheim 2016.

Russell, B., The Basic Writings of Bertrand Russell. Hg. R.E. Egner u. L.E. Denonn. Einleitung v. J.G. Slater. New York 2009.

Sloterdijk, P., Derrida ein Ägypter. Über das Problem der jüdischen Pyramide. Frankfurt a.M. 2007.

Sloterdijk, P., Im Schatten des Sinai. Fußnote über Ursprünge und Wandlungen totaler Mitgliedschaft. Frankfurt a.M. 2013.

Schäfer, H. (Hg.), Praxistheorie. Ein soziologisches Forschungsprogramm. Bielefeld 2016.

„Praxistheorie ist von Beginn an interdisziplinäre Denkbewegung und Forschungshaltung, deren sozialtheoretische Perspektive auch philosophische Wurzeln aufweist. Ihre Quellen liegen unter anderem im marxistischen Praxisbegriff, im US-amerikanischen Pragmatismus, in Martin Heideggers fundamentalontologischem Verständnis des Daseins als In-der Welt-sein sowie in Ludwig Wittgensteins sprachanalytischer Philosophie. […] Zurückgewiesen wird von der Praxistheorie sowohl die Perspektive, dass es „die Gesellschaft“ bzw. die „Strukturen“ sind, die das Individuum in seiner Entwicklung hemmen und einschränken, als auch die Auffassung, dass sich das Soziale aus individuellen Handlungen zusammensetzt.“ (S. 12f)

Schmutzer, M.E.A., Um-Wege zur Un-Wahrheit. Von Technikeuphorie über Wissenschaftsskepsis zur Kunst. Bielefeld 2017.

„Theorie ist eine Sprachform der Abgehobenen untereinander. Theater ist hingegen die Sprachform der Abgehobenen für Botschaften an die Zurückgebliebenen, wenn es darum geht, diese von oben herab zu über-reden und zu über-zeugen. Alle diese Vor-führungen sind ‚wahrende Kunst‘. […] Die Deutung der Welt, des Kosmos und der Gesellschaft, die jahrhundertelang der Mythos in widersprüchlicher, doch hilfreicher Weise besorgte, wurde nun durch Theorien vom geregelten, absolut Guten und Schönen besorgt. Abgehoben wie die Vertreter solcher Theorien vom Leben der Bürger waren, so waren es auch ihre Theorien. Sie fußten in abstrakten Regelwerken, deren Grundkonzept darin bestand, zwischen „Ja“ und „Nein“ zu unterscheiden, ohne die dazwischenliegenden, weiten Spektren der Wirklichkeit sowie der Worte und Zeichen zur Kenntnis zu nehmen. […] Die in den so bezeichneten Akademien vertretenen Wissenschaften waren nicht nur abgehoben vom praktischen Leben der Mehrheit, sondern verschrieben sich überwiegend den Quantitäten und Proportionen von Zahlen. Qualitäten, die sich damit nicht beschreiben ließen, wurden zu sekundären, zufälligen Attributen von Wesenheiten degradiert, deren Bedeutung und Einfluss als irrelevant erachtet wurde.“ (S. 144f)

Schreiner, M. (Hg.), Aufwachsen in Würde. Die Hildesheimer Barbara-Schadeberg-Vorlesungen. Münster 2012.

Sedmak, C., Ich kenne mich nicht aus. Anif/Salzburg 1994.

Sedmak, C., Theologie in nachtheologischer Zeit. Mainz 2003.

Simon, F.B., Formen. Zur Koppelung von Organismus, Psyche und sozialen Systemen. Heidelberg 2018.

Steiner, G., Extraterritorial. Papers on Literature and the Language Revolution. London 1972.

“Populist and mass technocracies are characterized by a semi-literacy. […] Such semi- or sub-literacy is not being eradicated by mass schooling: it is being made politically and psychologically acceptable. So far as Western culture is concerned, sub-literacy is probably the major difficulty. But one ought not to forget the profoundly disturbing increase of actual illiteracy on the world scale.” (S. 168)

Steiner, G., Nach Babel. Aspekte der Sprache und des Übersetzens. Frankfurt a.M. 1994.

„‘Nach Babel‘ postuliert die These, dass das Übersetzen formal ebenso wie praktisch Teil eines jeglichen Kommunikationsaktes ist, beim Senden wie beim Empfangen jedweder Form von ‚Bedeutung‘, sei es im umfassenderen semiotischen Sinne oder im engeren des semiotischen Austauschs. Verstehen bedeutet dechiffrieren. Bedeutungen zu hören, heißt übersetzen. Folglich sind die wesentlichen strukturellen wie praktischen Mittel und Probleme des Übersetzens Teil eines jeden Sprech- und Schreibaktes und einer jeden bildlichen Codierung, in welcher Sprache auch immer“ (S. V)

Steiner, G., Grammars of Creation. London 2001.

“We have long been, I believe that we still are, guests of creation. We owe to our host the courtesy of questioning.” (281)

Steiner, G., Meine ungeschriebenen Bücher. München 2007 [u.a. ad Bildungsfragen]

Steiner G., Gedanken dichten. Berlin 2011.

Steiner, G., The Poetry of Thought. From Hellenism to Celan. New York 2011.

Steiner, G., Sprache und Schweigen. Essays über Sprache, Literatur und das Unmenschliche. Berlin 2014.

Terhart, E., Didaktik. Eine Einführung. Ditzingen 2019.

Thies, Ch., Alles Kultur. Eine kritische Bestandsaufnahme. Stuttgart 2016.

Thuswaldner, G. (Hg.), Derrida und danach? Literaturtheoretische Diskurse der Gegenwart. Wiesbaden 2008.

„When Jacques Derrida died I was called by a reporter who wanted to know what would succeed his theory and the triumvirate of race, gender, and class as the centre of intellectual energy in the academy. I answered like a shot: religion. – Der hier von einem Journalisten zu Rate gezogene ist Stanley Fish, ein einflussreicher Literaturwissenschaftler und „public intellectual“, der nun in der Religion das neue „Zentrum der intellektuellen Energie“ verortet.“ (S. 7, Einleitung).

Tiqqun, This Is Not a Program. Los Angeles 2007.

Weber, M., Wissenschaft als Beruf. Nachwort v. F. Tenbruck. Stuttgart 1990.

„Hat denn nun dieser in der okzidentalen Kultur durch Jahrtausende fortgesetzte Entzauberungsprozess und überhaupt: dieser ‚Fortschritt‘, dem die Wissenschaft als Glied und Triebkraft mit angehört, irgendeinen über dies rein Praktische und Technische hinausgehenden Sinn? Aufgeworfen finden Sie diese Frage am prinzipiellsten in den Werken Leo Tolstojs. Auf einem eigentümlichen Wege kam er dazu. Das ganze Problem seines Grübelns dreht sich zunehmend um die Frage: ob der Tod eine sinnvolle Erscheinung sei oder nicht. Und die Antwort lautet bei ihm: für den Kulturmenschen – nein. Und zwar deshalb nicht, weil ja das zivilisierte, in den ‚Fortschritt‘, in das Unendliche hineingestellte einzelne Leben seinem Sinn nach kein Ende haben dürfte. Denn es liegt ja immer noch ein weiterer Fortschritt vor dem, der darin steht; niemand, der stirbt, steht auf der Höhe, welche in der Unendlichkeit liegt. Abraham oder irgendein Bauer der alten Zeit starb ‚alt und lebensgesättigt‘, weil er im organischen Kreislauf des Lebens stand, weil sein Leben auch seinem Sinn nach ihm am Abend seiner Tage gebracht hatte, was es bieten konnte, weil für ihn keine Rätsel, die er zu lösen wünschte, übrig blieben und er deshalb ‚genug‘ daran haben konnte. Ein Kulturmensch aber, hineingestellt in die fortwährende Anreicherung der Zivilisation mit Gedanken, Wissen, Problemen, der kann ‚lebensmüde‘ werden, aber nicht: ‚lebensgesättigt‘.“ (S. 19f)

„Welches ist der Beruf der Wissenschaft innerhalb der Menschheit? Und welches ist ihr Wert?“ (S. 20f)

Weinrich, H., Linguistik der Lüge. München 2016.

Welsch, W., Grenzgänge der Ästhetik. Stuttgart 1996.

Welsch, W., Transkulturalität. Realität – Geschichte – Aufgabe. Wien 2017.

Zimmermann, J., The Passionate Intellect. Michigan 2006.

Zimmermann, J., Hermeneutics. A very short Introduction. Oxford 2015.

“The moment our reader pick’s up Socrates’ Apology, he tries to grasp what the text is as a whole. His mind makes a prejudgement based on what he knows about philosophy, about Socrates, and what he assumes about morality. Yet as he reads line by line, and learns more about what Socrates actually says about life, the reader’s initial preconception about the text will change. According to Gadamer, the reader would ideally begin reading such a text with the best understanding possible of its content and context. Once again, we meet here with the famous hermeneutic circle, the movement between parts and the hole that is also operative in unifying horizons from the past and the present. The outcome of uniting past and present horizons, of this ‘fusion’, is the transformation of the reader.” (S. 51)